Henry Morgenthau war ein US-amerikanischer Politiker und Diplomat. Er wurde am 26. April 1856 in Mannheim, Deutschland, geboren und emigrierte mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten, als er noch ein Kind war. Morgenthau war jüdischer Herkunft und machte schnell Karriere in der New Yorker Finanzwelt.
Im Jahr 1913 wurde Morgenthau von Präsident Woodrow Wilson zum Finanzminister der Vereinigten Staaten ernannt und war maßgeblich an der Durchsetzung des Federal Reserve Acts beteiligt, der die Gründung der Federal Reserve Bank ermöglichte. Während seiner Amtszeit spielte er auch eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung der US-Beteiligung am Ersten Weltkrieg.
Nach dem Ende seiner Amtszeit widmete sich Morgenthau humanitären Aufgaben und engagierte sich insbesondere für die Opfer des Holocausts. Während des Zweiten Weltkriegs setzte er sich für eine stärkere Unterstützung der Alliierten im Kampf gegen Nazi-Deutschland ein und war ein wichtiger Befürworter der Schaffung eines jüdischen Staates in Palästina.
1944 wurde Morgenthau von Präsident Franklin D. Roosevelt zum Botschafter der Vereinigten Staaten in der Türkei ernannt, wo er bis 1946 tätig war. Nach seiner Rückkehr in die USA zog er sich aus der Politik zurück und verbrachte den Rest seines Lebens als Philanthrop und Autor.
Henry Morgenthau verstarb am 25. November 1946 in Poughkeepsie, New York. Sein Vermächtnis besteht darin, dass er eine bedeutende Rolle in der Finanzpolitik der USA spielte und sich für humanitäre Anliegen einsetzte.
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